Die Farbe und das Seelenleben
Auf den Spuren großer niederösterreichischer Künstler anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Bundeslandes NÖ
Unterbringung
1. Tag: Anreise – Mistelbach – Krems - Tulln
27.10.: Anreise von Wels und Linz über die Autobahn (Zustiegsmöglichkeit St. Pölten Hbf) und weiter auf direktem Weg entlang der Donau nach Mistelbach. Während der Fahrt hören wir eines der letzten Interviews von Hermann Nitsch, wo er über seine „aktionistische Farbkunst“ und seine Beziehung zum Werk Richard Wagners eindrucksvoll Stellung bezieht. Nach der Ankunft Besuch des NITSCH-MUSEUMS und Führung durch die Ausstellung „Bayreuth Walküre“. Der Universalkünstler war im Sommer 2021 von den Bayreuther Festspielen eingeladen worden, eine konzertante Version von Richard Wagners „Die Walküre“ szenisch zu begleiten und hatte dafür eine umfangreiche Malaktion konzipiert. Auch ein Mitschnitt der Generalprobe ist auf der Schau zu sehen. Anschließend ist ein Besuch in seinem Atelier in Prinzendorf geplant (bei Drucklegung angefragt), wo Nitsch bis zu seinem Tode im April dieses Jahres aktiv war. Zur Mittagszeit kehren wir dann in einem regionalen Restaurant ein und genießen ein zweigängiges Menü mit Weinbegleitung.
Weiterfahrt nach Krems, wo wir uns am Nachmittag in der Kulturmeile aufhalten werden. Vorerst besuchen wir die NIEDERÖSTERREICHISCHE LANDESGALERIE, die mit ihrer Ausstellung „Rendezvous mit der Sammlung – Kunst von 1960 bis heute“ einen weiten Bogen über das Kunstschaffen des Landes spannt. Kuratiert von Gerda Ridler und Alexandra Schantl „finden sich unter den rund 100 ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern prominente Vertreter der österreichischen Gegenwartskunst, aber auch künstlerische Positionen, die wenig bekannt und noch zu entdecken sind“.
Als zweiter Programmpunkt wartet eine ganz spezielle Schau auf uns: Im SALON KRENEK wird uns eine Führung zum Thema „Ernst Krenek und Oskar Kokoschka“ die Breite der Interessen und Aktivitäten des vielseitigen Komponisten und Schriftstellers, zu dessen Wegbegleitern nicht nur Kokoschka sondern auch Anna und Maria Mahler, Rainer Maria Rilke, Thomas Mann und Igor Strawinsky zählten, näherbringen. „1922 lernte der aufstrebende Ernst Krenek den Maler, Grafiker und Lyriker Oskar Kokoschka kennen und begann bald darauf mit der Vertonung seines Dramas Orpheus und Eurydike, welches 1926 erfolgreich am Staatstheater Kassel uraufgeführt wurde. Bei einer späteren Begegnung fertigte Kokoschka eine Portraitzeichnung Kreneks an. In der Ausstellung gibt es eine Reproduktion der Portraitzeichnung und der 1. Seite vom Klavierauszug von Orpheus in der Handschrift von Anna Mahler, mit der Krenek zu jener Zeit liiert war.“ (1) Aus dem Archiv werden auch noch Korrespondenzstücke gezeigt. Bei einer Hörstation ist ein Auszug aus der Oper zu hören.
Nach diesen interessanten Eindrücken ist nach kurzer Fahrt unser modernes **** Hotel in Tulln erreicht. Nach dem Zimmerbezug und Frischmachen gehen wir einige Schritte ans Donauufer und lassen uns bei einem schönen, saisonalen 3-Gänge Menü im neuen Restaurant Südeck verwöhnen.
2. Tag: Tulln – Gugging - Wien
28.10.: Nach einem gemütlichen Frühstück schlendern wir an der Donaupromenade entlang zum nahen EGON SCHIELE MUSEUM, das sich intensiv mit dem Leben des Künstlers auseinandersetzt. Bei einer Führung durch das Haus besuchen wir auch die „Schatzkammer“, wo ausgewählte Originalwerke ausgestellt sind: „Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Bundeslandes Niederösterreich fokussiert die Schatzkammer sich heuer mit 14 Werken auf die Landessammlungen Niederösterreich. Preziosen wie die ‚Boote im Hafen von Triest‘ oder ‚Sonnenblume I‘ erzählen dabei nicht nur die Geschichte einer Sammlung, sondern beleuchten auch mit Egon Schieles Frühwerken das Werden eines Genies.“ (2) Im Anschluss führt uns die Fahrt in den Wienerwald, wo im MUSEUM GUGGING die Ausstellung „gugging.! classic & contemporary“ am Programm steht. „Sie bietet eine spannende Gegenüberstellung von klassischer und gegenwärtiger Kunst aus Gugging und zeigt einmal mehr ihre klare Referenzstellung innerhalb der Art Brut auf. Die Kunst der Gugginger Gruppe wird seit den 1970er-Jahren der Art Brut zugerechnet. Jean Dubuffet hat sie als Vertreter dieser Kunstrichtung persönlich anerkannt. Johann Hauser, August Walla, Oswald Tschirtner sind nur einige der Künstler aus Gugging, die heute weltbekannt sind. Ihre Werke sind neben der Collection de l‘Art Brut in Lausanne auch in vielen Museen zeitgenössischer Kunst weltweit (…) ausgestellt. Unzählige andere Künstler waren und sind fasziniert von der Kunst aus Gugging und suchen bis heute die kreative Auseinandersetzung damit: Arnulf Rainer, Alfred Hrdlicka, Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, André Heller, David Bowie um nur einige zu nennen.“ (3)
Nach der Mittagspause in einem typischen Gasthaus im Wienerwald fahren wir hinunter nach Wien und steuern das Museumsquartier an, wo wir uns im LEOPOLDMUSEUM bei einer Führung nochmals schwerpunktmäßig mit Egon Schiele beschäftigen: „Schiele stilisierte sich in seinen Werken und Briefen als Wissender und Sehender, als Medium einer intensiven Wirklichkeitsempfindung und Wahrheitsschau. Mittels exaltierter Gestik und Mimik brachte er die Dringlichkeit der schonungslosen Körperbefragung zum Ausdruck und postulierte die Selbstreflexion gleichsam als Engführung von Leiblichkeit und Sexualität mit existentiellen Fragestellungen. (…) Das Leopold Museum beherbergt mit 42 Gemälden, 184 Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie zahlreichen Autografen und Varia die größte und bedeutendste Schiele-Sammlung der Welt.“ (4)
Stets am Freitag sind auch die beiden Häuser der ALBERTINA bis 21 Uhr geöffnet, die beide im Herbst interessante Ausstellungen ausländischer Künstler passend zum Motto der Reise zeigen: Im Haupthaus der Albertina „Basquiat. Of Symbols and Signs“. „Es ist die erste große Museumsretrospektive des außergewöhnlichen Werks von Jean-Michel Basquiat (1960–1988) in Österreich. Mit seinen symbolträchtigen, komplexen und oft emotional aufgeladenen Kunstwerken verändert Jean-Michel Basquiat in den 1980er Jahren die Kunstwelt und verbindet in seiner künstlerischen Praxis verschiedene, künstlerische Genres und Sparten.“ (5) Die Herbstausstellung „Pollock – Rothko - Mitchell“ in der ALBERTINA MODERN „widmet sich dem Abstrakten Expressionismus der New York School, der nach 1945 einen fulminanten Siegeszug in Europa feierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Malerei völlig neue Wege, die Kunst vollführte einen Befreiungsschlag von allem, was man bis dato kannte und die Abstraktion wurde zur Weltsprache. (…) Statt figurativer Darstellung oder geometrischer Abstraktion verfolgte sie einen ungestüm-expressiven Umgang mit Form, Farbe und Material. (…) Großformatige, flächige Farbfeldmalereien schufen einen meditativen Raum zur Auseinandersetzung mit den Grundfragen menschlicher Existenz.“ (6) Jeder Reisegast hat die Wahlmöglichkeit, um 18 Uhr an einer Führung durch die eine oder andere Ausstellung teilzunehmen. Anschließend steht Zeit zur freien Verfügung, entweder um gemütlich Abendessen zu gehen, oder doch auch noch die andere Schau mit der inkludierten Kombikarte individuell zu besuchen.
Die Rückfahrt erfolgt dann um 21 Uhr über die Donauuferautobahn ins Hotel. Für Nachtschwärmer bietet Sich auch die Möglichkeit mit der Schnellbahn zurück nach Tulln-Stadtbahnhof zu fahren.
3. Tag: Neulengbach – Baden – Pöchlarn
29.10.: Nach dem Frühstück Abreise ins nahe Neulengbach, wo wir noch einmal auf den Spuren Schieles wandeln. Wir machen einen Blick in die kleine Dauerausstellung im Neulengbacher Bezirksgericht, wo der Künstler in der Gefängniszelle Nr.2 über zwei Wochen einsaß, und dreizehn Gefängniszeichnungen schuf. Danach geht es weiter über das Helenental nach Baden bei Wien. Seit dem Jahr 2009 beherbergt das ehemalige Frauenbad, 1821 als klassizistischer Bau errichtet, das ARNULF RAINER MUSEUM. „Es vereint ein architektonisches Juwel mit den Arbeiten des weltweit anerkannten zeitgenössischen Künstlers Arnulf Rainer.“ (7) Eine hochwertige Führung bringt uns die aktuelle Ausstellung „Rosa Rot Himmel Blau“ näher, die „115 noch nie gezeigte Arbeiten von Arnulf Rainer zu den Themen Natur, Wissenschaft, Schöpfung und Kosmos versammelt. Rainer wird häufig mit schwarzen Bildern in Verbindung gebracht und gleichsam als ‚Schwarzmaler‘ wahrgenommen. ‚Rosa Rot Himmel Blau‘ scheint daher ein etwas provokanter Titel zu sein, doch er besagt, dass der Künstler, insbesondere ab Mitte der 1980er-Jahre, das gesamte Farbspektrum nützt. Er wählt nun auch zartere Farbtöne und flüssigere Farben, wechselt vom Rot zum Rosarot und vom tiefen Blau zum Himmelblau.“ (7) Nach diesen besonderen Eindrücken tut ein Kaffeehausbesuch gut, Zeit zur freien Verfügung in der Kurstadt.
Am Frühen Nachmittag geht dann die Fahrt über Berndorf zurück ins Alpenvorland nach Pöchlarn, wo als letzter Programmpunkt der Reise der Besuch des OSKAR KOKOSCHKA HAUSES vorgesehen ist und sich der Kreis zum ersten Tag schließt. Die Oskar Kokoschka Dokumentation beschäftigt sich in der Dauerausstellung, die uns bei einer kompetenten Führung gezeigt wird, eingehend mit dem Leben und Schaffen des Malers, Grafikers und Schriftstellers, der 1886 in Pöchlarn geboren und 93 Jahre alt wurde. Er war Vorbild für viele Künstler des 20. Jhdts. Danach nehmen wir Abschied, Ausstiegsmöglichkeit für Gäste aus Wien etc. am Bahnhof Pöchlarn und Rückfahrt auf der Autobahn nach Linz und Wels.
Quellennachweise:
(1) www.krenek.at
(2) www.schielemuseum.at
(3) www.museumgugging.at
(4) www.leopoldmuseum.org
(5) www.albertina.at
(6) www.albertina.at/albertina-modern/
(7) www.arnulf-rainer-museum.at
Unsere Leistungen
- Fahrt im ****Fernreisebus
- CO2 Kompensation der Busfahrt
- 2x Nächtigung/Frühstück im **** Hotel
- 1x Mittagessen am 1. Reisetag
- 1x Abendessen im Restaurant Südeck
- Eintritte: Nitsch Museum Mistelbach, Kunstmeile Krems, Schiele Museum, Gugging, Leopoldmuseum, Albertina & Albertina Modern, A. Rainer Museum, O. Kokoschka Haus
- Führungen: Bayreuth Walküre H. Nitsch, (Atelier Nitsch), NÖ Landesgalerie, Krenek Salon, Schiele Museum, Museum Gugging, Leopoldmuseum, Albertina bzw. Albertina Modern, A. Rainer Museum, Kokoschka Dokumentation
- Kunstsinnige Reisebegleitung Mag. Carl Raml
Mindestteilnehmerzahl: 15 Personen / Max. 25 Personen
Die von der sabtours Touristik GmbH veranstalteten Pauschalreisen sind stets nach den rechtlichen Vorschriften und Bedingungen erstellt, die am angegebenen Preisstand-Datum gültig waren. Die Preise inkludieren neben den einzelnen in der Auflistung der Reisebeschreibung angeführten Leistungsteilen, jene Steuern und Abgaben, die zu diesem Datum Gültigkeit besaßen. Etwaige danach erlassene reiserelevante Steuern, Sonderabgaben, preisrelevante Verordnungen und Gesetze bzw. deren Erhöhungen im In- und Ausland sind naturgemäß nicht enthalten, und können daher im Rahmen der reiserechtlichen Bestimmungen lt. geltendem PRG nachträglich aufgeschlagen werden.
Von sabtours veranstaltete Reisen, die aufgrund des Corona-Virus und der damit einher gehenden rechtlichen Bestimmungen nicht stattfinden können, werden spätestens drei Wochen vor dem Abreisedatum seitens sabtours abgesagt und die Kunden umgehend verständigt. Von den Gästen geleistete Anzahlungen werden dann im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften, und die Regelungen der Reisebedingungen der sabtours Touristik GmbH berücksichtigend, rückerstattet. Wir empfehlen ausdrücklich, dies abzuwarten, da sonst Stornokosten anfallen können.
Für laufende Updates und Informationen zum Coronavirus besuchen Sie die Website des Sozialministeriums. <https://www.sozialministerium.at/Informationen-zum-Coronavirus/Neuartiges-Coronavirus-(2019-nCov).html> Aktuelle Meldungen zu offiziellen Reisewarnungen aller Länder finden Sie auf der Website des Außenministeriums <https://www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reiseinformation/laender/>.
Es gelten die zum Zeitpunkt der Reise aktuellen Covid 19 Bestimmungen.
Preisstand: 31.05.22